Persönlichkeitsentwicklung
Wahrscheinlich sind wir uns darüber einig, dass wir alle eine Persönlichkeit haben. Aber wie entwickelt man diese nun? Wie stellt man das an?
Wenn ich darf, würde ich Ihnen hier gerne meine Sichtweise auf den Begriff "Persönlichkeitsentwicklung" erklären.
>> dass wir als Mensch stärker und robuster werden,
>> dass wir flexibler darin werden, wie wir mit den Schwierigkeiten des Lebens umgehen,
>> dass wir auf eine gesunde Art unabhängiger von anderen werden,
>> dass wir offener werden (ohne uns zu verletzlich zu machen),
>> dass wir dazulernen, Fähigkeiten stärken oder uns neue Fertigkeiten aneignen,
>> dass wir lernen, Krisen und Probleme zu bewältigen,
>> dass wir uns selbst immer besser kennenlernen und verstehen und dass wir wirksamer werden und lernen, unsere Kräfte geschickter einzusetzen.
Das Gute ist, dass Sie hier in ganz kleinen Schritten vorgehen können. Sie müssen sich nicht alle Themen auf einmal vornehmen. Ich persönlich beschäftige mich schon viele Jahre, Tag für Tag ein bisschen mit dieser Geschichte und ich bin natürlich noch lange nicht am Ende angekommen. Ich werde auch nicht ankommen, denn Persönlichkeitsentwicklung ist eine Reise ohne konkretes Ziel.
Kleine, behutsame Schritte sind hier ein wichtiger Faktor für Nachhaltigkeit. Denn Wachstum kann man nicht erzwingen, es passiert in seiner ganz eigenen Zeit. Es ist wichtig, möglichst entspannt und locker an die Sache heranzugehen und sich nicht zu viel vorzunehmen.
Persönlichkeitsentwicklung bedeutet, als Mensch stärker und robuster zu werden. Das heißt, dass wir lernen, uns von Schwierigkeiten, Angriffen, Ungerechtigkeiten, Enttäuschungen oder Verletzungen nicht mehr so leicht umwerfen zu lassen. Oder dass wir zumindest lernen, möglichst schnell wieder in Balance zu kommen.
Manche Menschen haben diese Fähigkeit schon von Hause aus mitbekommen. Wie gut wir mit Schwierigkeiten umgehen können, ist wohl tatsächlich auch genetisch bedingt. Diese natur-robusten Menschen bleiben in Stresssituationen handlungsfähig und erleben negative Impulse als nicht so schlimm.
Andere Menschen dagegen sind deutlich empfindlicher und nehmen sich die Dinge mehr zu Herzen.
Zum Glück lässt es sich lernen, stärker und robuster zu werden. Entspannungsmethoden, tägliche Psychohygiene oder Achtsamkeitsübungen sind nur einige der vielen Möglichkeiten. Und all das hilft einem, besser mit negativen Empfindungen umzugehen und ihnen damit die Macht über einen zu nehmen. Und damit werden Sie als Mensch stärker und robuster.
Vielleicht kennen Sie den Spruch von Paul Watzlawick:
"Wer nur einen Hammer hat, für den sieht alles aus wie ein Nagel."
Im Leben ist es genauso. Je größer und flexibler unser Arsenal an Werkzeugen, Strategien und Fähigkeiten ist, desto eher sind wir dafür gerüstet, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen.
Viele Menschen haben leider nur eine oder vielleicht zwei Strategien, um mit Frust, Traurigkeit, Überforderung, Verlust oder Enttäuschung umzugehen.
>> Ich ziehe mich in mich zurück, leide still und sage gar nichts mehr,
>> ich betäube mich, zum Beispiel mit Fernsehen, Essen, Alkohol, Tabletten, Computerspielen oder zielfreiem Internetsurfen,
>> ich werde sauer auf andere Menschen oder auf die Welt im Ganzen und lasse meine Wut auch gerne an anderen aus,
>> ich erfinde mir eine neue Realität, um der Wirklichkeit nicht ins Auge schauen zu müssen,
>> und, und, und
Diese Strategien sind menschlich, sie sind aber eher auf Verdrängung statt auf Verarbeitung der unschönen Gefühle angelegt.
Bessere Strategien, um mit Schwierigkeiten umzugehen, wären zum Beispiel:
Aber auch hier gilt: Wer nur eines dieser Werkzeuge in der Tasche hat, wird schnell auf eine Situation stoßen, in der dieses Werkzeug nicht mehr funktioniert. Deswegen ist Flexibilität so wichtig. Je flexibler Sie in Ihrer Problemlösung sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie gut mit nahezu allen Schwierigkeiten des Lebens umgehen können.
Wir Menschen sind soziale Wesen. Tatsächlich könnten die wenigsten von uns ohne andere Menschen existieren. Im Kontakt mit anderen Menschen erleben wir Unterstützung, Zugehörigkeit, Sicherheit, Gemeinsamkeit und Spaß.
Aber das Ganze hat natürlich auch eine Kehrseite. Denn manchmal werden wir von anderen Menschen manipuliert, kleingehalten, emotional erpresst oder in unserer Entwicklung gebremst.
Zum persönlichen Wachstum gehört es deswegen, auf eine gesunde Art unabhängiger von anderen Menschen zu werden.
>> Grenzen zu setzen,
>> Nein sagen zu lernen,
>> klar zu kommunizieren,
>> die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, auszudrücken und wahrzunehmen,
>> oder zu erkennen, ob einem ein anderer Mensch Kraft gibt oder eher Kraft nimmt.
All diese Fähigkeiten helfen Ihnen dabei, unabhängiger und freier zu werden. Denn unser Leben wird direkt und indirekt zu einem sehr großen Teil von den Menschen bestimmt, mit denen wir regelmäßig zu tun haben. Deswegen ist es so wichtig, sich mit Menschen zu umgeben, die gut für einen sind und die einem Kraft geben. Auch wenn das manchmal bedeutet, den Kontakt zu bestimmten Menschen einzuschränken, den Kontakt vielleicht sogar abzubrechen und uns Freunde zu suchen, die gut für uns sind und uns auf unserem Weg unterstützen.
Denn wenn wir uns aus einem Schutzimpuls heraus gegenüber dem Leben verschließen, schließen wir damit auch gleichzeitig die guten Dinge aus: Begeisterung, Lebensfreude, Leidenschaft, Übermut, Spiel und Spaß.
Um diese guten Dinge wirklich zu erleben, müssen wir uns öffnen.
Und was es uns einfacher macht, uns zu öffnen, ist wiederum, als Mensch stärker und robuster zu werden. Denn wenn wir uns öffnen, erleben wir natürlich auch Enttäuschungen. Das muss man einkalkulieren und dann damit umgehen. Und je stärker und robuster Sie sind, desto mehr Offenheit können Sie sich erlauben.
Offenheit ist einer der Schlüssel zu einem erfüllenden, interessanten und gut gelebten Leben. Und an der eigenen Offenheit zu arbeiten, ist gut investierte Zeit.
Persönlichkeitsentwicklung bedeutet ja, als Mensch zu wachsen. Und wachsen kann man nur, wenn man seine persönlichen Grenzen erweitert.
Konkret bedeutet das:
>> neue Erfahrungen zu machen,
>> bestehende Fähigkeiten zu stärken und noch besser in dem zu werden, was wir schon können,
>> Situationen zu bewältigen, die man bisher noch nicht bewältigen konnte
>> und unsere Probleme aktiv anzugehen und zu überwinden.
Anthony Robbins hat mal sinngemäß in einem seiner Bücher geschrieben:
Wenn wir uns ein Ziel setzen, dann geht es gar nicht um das Ziel an sich. Es geht vielmehr darum, dass wir der Mensch werden, der dieses Ziel erreichen kann.
Persönlichkeitsentwicklung bedeutet also, ein Mensch zu werden, der mehr erreichen kann, wenn er will. Nicht weil wir falsch oder schlecht sind, wie wir sind. Sondern weil es ein guter Weg ist, wenn wir uns als Mensch gezielt entwickeln und wachsen.
Die einen streben nach einem bequemen Leben. Die anderen streben nach Zerstreuung und Unterhaltung. Wieder andere streben nach Geld und Macht.
Warum also nicht danach streben, zu lernen und zu wachsen und zu dem Menschen zu werden, der man sein könnte.
Wenn wir eine Krise oder einen schmerzhaften Punkt in unserem Leben haben, dann haben wir zwei Möglichkeiten:
1) Man kann das Problem von außen lösen, indem man versucht:
>> die äußeren Umstände zu ändern,
>> oder indem man versucht, die Symptome des Problems zu bekämpfen oder zu lindern.
Nehmen wir an, jemand fühlt sich im Job überfordert und hat ständig Magenschmerzen. Wenn derjenige nun versucht, das Problem von außen zu lösen, würde er vielleicht seinen Arbeitsplatz kündigen, seinem Arbeitgeber die Schuld geben, weil er ihm zu viel Druck gemacht hat oder er würde sich in Alkohol und Tabletten flüchten. Das wären Versuche, das Problem von außen zu lösen.
2) Oder er löst das Problem von innen, indem er:
>> bei sich selbst anfängt und sich selbst ändert,
>> lernt, besser mit Druck, Stress und problematischen Dingen umzugehen,
>> einschränkende Einstellungen ändert,
>> neue und bessere Gewohnheiten lernt,
>> und alte Wunden aufarbeitet und heilt.
Natürlich muss man nicht jedes Problem von innen heraus lösen. Manchmal ist es tatsächlich einfacher, die eigene Umgebung zu ändern. Aber meistens ist es deutlich zielführender, bei sich selbst anzufangen, sich selbst zu ändern und als Mensch aus seinen Schwierigkeiten herauszuwachsen.
Wer anfängt, als Mensch zu wachsen, der wird sich zwangsläufig selbst besser kennenlernen. Selbsterkenntnis ist gleichzeitig ein Ziel und ein Nebenprodukt von persönlichem Wachstum.
>> dass man weiß, wie man selbst tickt und was einen als Mensch ausmacht (persönliche Eigenschaften),
>> dass man weiß, was man braucht, um sich gut zu fühlen und um zufrieden und glücklich zu sein (Bedürfnisse),
>> dass man auf dem Schirm hat, was einem wichtig ist und einem etwas bedeutet,
>> dass man seine Stärken kennt,
>> dass man weiß, was man nicht so gut kann und wo man seine Baustellen hat,
>> dass man sich über sein typisches Verhaltensmuster bewusst ist
>> und dass man seine eigenen wunden Punkte kennt.
Sich selbst gut zu kennen, bringt meistens ein netteres und verständnisvolleres Verhältnis zu sich selbst mit sich. Selbsterkenntnis und Selbstakzeptanz gehen meistens Hand in Hand. Und Selbsterkenntnis ist zugleich ein Ziel und ein Ergebnis von persönlichem Wachstum.
Wirksamer werden und lernen, unsere Kräfte geschickter einzusetze
Allerdings reicht es dazu nicht nur, die eigenen Kräfte zu erkennen. Man muss auch in der Lage sein, die eigene Kraft über einen längeren Zeitraum zu fokussieren. Und man muss sich der typisch menschlichen Stolpersteine bewusst sein und lernen, wie man mit diesen Stolpersteinen umgeht.
Kompetenzen, die einem hier helfen, sind:
>> Die Fähigkeit, sich Ziele zu setzen und diese Ziele über längere Zeiträume klar im Bewusstsein zu behalten,
>> die Fähigkeit zur Selbstmotivation,
>> die Fähigkeit zur Selbstüberwindung,
>> die Fähigkeit zur Selbstorganisation,
>> Frustrationstoleranz, also die Fähigkeit, Frust aushalten und überwinden zu können
>> oder das Wissen, wie man sich äußere Umstände schafft, die einen dabei unterstützen, das eigene Ziel zu erreichen.
Es gibt uns Menschen ein wahnsinnig gutes Gefühl, wenn wir das erreichen, was wir uns vorgenommen haben. Einen Marathon gelaufen. Die richtige Frau oder den richtigen Mann erobert. Uns einen Job gesucht, der besser zu uns passt. Unseren Chef davon überzeugt, dass wir 3 Monate Auszeit bekommen, um durch die USA zu reisen.
Der Wunsch nach mehr Erfolg oder persönlicher Wirksamkeit ist für viele Menschen der Einstieg in die Persönlichkeitsentwicklung. Denn wenn wir anfangen, als Mensch zu wachsen, verbessert sich oft unser Leben auf allen Ebenen.
Persönlichkeitsentwicklung bedeutet also, dass wir als Mensch stärker, robuster, offener, kompetenter, fähiger, klarer, seelisch gesünder und wirksamer werden.
Und als Nebeneffekt
>> werden wir selbstbewusster und trauen uns mehr zu,
>> werden wir mutiger,
>> handeln wir mehr, statt nur zu reden,
>> erreichen wir mehr,
>> finden wir eher den Platz im Leben, an dem wir gut aufgehoben sind,
>> erleben wir öfter Glück und Erfüllung.
Das ist zumindest die Richtung, in die wir uns dabei bewegen. Und jeder kleine Schritt in diese Richtung ist ja für sich genommen schon ein Erfolg und macht unser Leben besser.
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